Dekarbonisierung im Zentrum der Technologie-Roadmap von Daher

Seit mehr als zehn Jahren hat Daher die Berücksichtigung von Umweltfragen in seine F&E-Roadmap aufgenommen: Innovationen zugunsten einer grüneren Luftfahrt, die die Akzeptanz des Flugverkehrs selbst garantiert, aber auch zur Entwicklung neuer Modelle und leistungsfähigerer Herstellungsverfahren.

Mit dem Flugzeug-Modell TBM verfügt Daher über eine einzigartige Versuchsplattform, die anderen Flugzeugherstellern und Industrieunternehmen (insbesondere Triebwerksherstellern) im Rahmen kooperativer Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt wird.

Zur Veranschaulichung: Daher ist derzeit an 18 CORAC-Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt, bei acht Projekten davon federführend). Die Aufgabe von CORAC, das im Rahmen des Konjunkturpakets für die Luftfahrt mit 1,5 Milliarden Euro gefördert wurde, besteht darin, „die Forschung und den Bau eines CO2-neutralen Flugzeugs bis 2035 statt bis 2050 zu forcieren.” (Bruno Le Maire).

Die wichtigsten laufenden F&E-Projekte bei Daher zielen sowohl auf leichtere Flugzeugstrukturen (für geringeren Treibstoffverbrauch und weniger CO2-Emissionen) als auch auf die Entwicklung leistungsfähigerer und energiesparenderer Produktionsprozesse ab.

Thermoplastik, ein echter „Game Changer“

Daher widmet einen großen Teil seines F&E-Budgets dem Thermoplast. Dieses Material ist in der Welt der Flugzeugstrukturen besonders vielversprechend. Es eignet sich besser für die Automatisierung der Produktion („Taktraten“), ist wiederverwertbar und lässt sich gut schweißen und reparieren. Seine mechanischen Eigenschaften ermöglichen es, weniger Material zu verwenden und die Strukturen insgesamt leichter zu machen. All dies sind Schlüsselqualitäten für die Reduzierung von CO2-Emissionen. Deshalb setzt Daher alles daran, im Interesse seiner Kunden die Entwicklung konkreter Anwendungen zu beschleunigen:

  • Im Rahmen von CORAC steuert Daher das derzeit größte französische Forschungsprojekt zu Thermoplasten: TRAMPOLINE 2 (TheRmoplAstic coMPosite for hOrizontaL taIl plaNE), sowie zum Induktionsschweißen im Vergleich zum Nieten (Gewichtsersparnis -15%);

  • Nach mehr als dreijähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist es Daher gelungen, aus Produktionsabfällen Höhenruder-Pedalplatten aus thermoplastischem Hochleistungsverbundstoff herzustellen, der für die Ausstattung der TBM revalorisiert wurde. Besser noch: Die erhaltene Zertifizierung erlaubt es, das Material im Flugbetrieb einzusetzen. „Mit diesem Projekt wollten wir die Möglichkeit und den Nutzen des Recyclings thermoplastischer Kunststoffabfälle für die Luftfahrtindustrie aufzeigen und so eine Antwort auf einen Teil der Umweltprobleme geben, denen wir gegenüberstehen“, erklärt  Julie Vaudour, Entwicklungsleiterin bei Daher. Das Material ist leichter und aufgrund geringerer Wärmeleitung wesentlich besser zu handhaben, da seine physikalisch-chemischen und mechanischen Eigenschaften gleich oder sogar besser sind als die von Metall. Abgesehen von den Vorteilen für die Umwelt werden auch die Stückkosten im Vergleich zur Metallbearbeitung erheblich gesenkt.

  • Daher hat die ersten Ergebnisse eines F&E-Projekts namens CARAC TP erhalten, das in Zusammenarbeit mit einer Reihe wissenschaftlicher Labors durchgeführt wurde, die auf Verbundwerkstoffe spezialisiert sind. Das Ziel: Identifizierung und Charakterisierung thermoplastischer Verbundwerkstoffe, die für Anwendungen in der Luftfahrt am besten geeignet sind, sowieVergleich mit duroplastischen Materialien. Das Projekt ermöglicht eine gründliche Untersuchung der Materialien durch zahlreiche Tests, die über den Umfang der in der Industrie durchgeführten Qualifikationsprogramme hinausgehen: Schlagfestigkeit, Feuerfestigkeit, Alterung durch Umwelteinflüsse (Ozon, UV-Strahlung, Flüssigkeiten), Auswirkungen der Herstellungsverfahren auf die physikalisch-chemischen Eigenschaften, Performance der Materialien …

„Die gewonnenen Erkenntnisse werden uns in die Lage versetzen, bei unseren Kunden aus der Flugzeugindustrie als Berater aufzutreten und Vorschläge zu machen, welche thermoplastischen und duroplastischen Materialien je nach Anwendung empfohlen werden sollten“,

Charles Naejus, der Mechanik-Experte des Projekts.